Nordwestansicht
Photo © Rainer Retzlaff
Südwestansicht
Photo © Rainer Retzlaff
Westansicht
Photo © Rainer Retzlaff
Freianlagen Kindergarten
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Sakralraum
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Sakramentskapelle
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Sakralraum
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Foyer
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Kindergarten Durchblick Speiseraum
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Kindergarten Gruppenraum
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Kindergarten Flur und Garderobe
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Kirchlich-Soziales Zentrum Christi Himmelfahrt mit Kindergarten

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Lieu
Freudental 10 a, 87435 Kempten, Allemagne
Année
2017
Client
Katholische Pfarrkirchenstiftung Sankt Lorenz, Kempten

Umnutzung, Umbau und Sanierung des Kirchlich-Sozialen Zentrums Christi Himmelfahrt mit Kindergarten in Kempten

Die Baumaßnahme an dem denkmalgeschützten Gebäude (1969 bis 1971) konnte nach ca. 1,5-jähriger Bauzeit weitgehend abgeschlossen werden. Am 23. September 2017 wurden die Räume feierlich eingeweiht. Der Kindergarten konnte bereits mit Beginn des Kindergartenjahres an die Nutzer übergeben werden und auch in den oberen Geschossen kann ab November der Betrieb aufgenommen werden. Die Freianlagen werden im Laufe des Herbstes fertiggestellt.

Die neuen Einbauten im ehemaligen Kirchenraum lassen die neue Gliederung des ursprünglichen Großraumes erkennen und führten im Sinne eines Weiterbauens behutsam über zum neuen Nutzungskonzept. Nach dem Freistellen des Gebäudes und dem Entfernen des späteren Kapellenanbaus ist der räumlich und funktional verbesserte Freibereich des Kindergartens sichtbar. Das Gebäude hat an Klarheit gewonnen.

Bestand

Das Ensemble aus Kirche, Pfarrhof und Doppelhaus entstammt der Feder von Architekt Robert Gerum, basierend auf seinem Siegerentwurfes des vorangegangenen Architektenwettbewerbes. Bildhauer Reinhold Grübl gestaltete einige Kunstwerke. Im Jahr 1971 erhielt der Bau den BDA-Preis Bayern, im Jahr 2010 wurde das Ensemble in die Denkmalliste eingetragen.

Das Gebäudeensemble muss nach der Angliederung der ehemaligen Pfarrgemeinde Christi Himmelfahrt an Sankt Lorenz neu überdacht werden. Kirchenraum und Pfarrsaal werden nicht mehr in der vorhandenen Größe benötigt, der Pfarrhof ist bereits durch einen kirchlichen Träger einer neuen Nutzung mit Behinderten-Wohngruppen zugeführt worden, das Doppelhaus wird von ehemaligem Personal bewohnt. Die Funktionale Einheit der drei Gebäude ist heute schon nicht mehr gegeben. Der Energiebedarf ist aufgrund der großen Verglasungen und hohem Anteil von Wärmebrücken sehr hoch.

Wesentliche Merkmale des Hauptbaukörpers sind die Lage des Gebäudes im Tiefhof, der Zugang über einen Steg zum Zwischenpodest mit dem Eingang zur Kapelle, die Sonderstellung des Kapellenbaukörpers innerhalb des Rasters der Tragstruktur, anschließend an den Steg der Balkon mit dem Eingang in das Obergeschoss. Ebenso fällt die klar gezeigte Konstruktion mit außen vorgestellten Stützen, den additiv hinzugefügten Balken und Rippendecken und die weitgehend transparente Fassade auf. Das Flachdach besteht aus leichten Holzkastenelementen. Der Kirchenraum wird an 2 Außenwänden mit horizontalen Bändern, die von Dach und Fußboden abgelöst sind, räumlich gefasst. Das Band an der Altarrückwand ist als Relief künstlerisch gestaltet.

Ziele

Das markante Kirchengebäude soll als Kirchlich-Soziales Zentrum unter Wahrung der Entwurfsgedanken des Urhebers und der Belange des Denkmalschutzes wiederbelebt werden. Der Kindergarten erfährt innen- und aussenräumlich eine Aufwertung und erhält ein zeitgemäßes Raumangebot. Durch die Integration verschiedener kirchlicher Nutzungen in den großen Kirchenraum soll ein vielfältiges Angebot für unterschiedliche Nutzergruppen erreicht werden.

Die damalige Haltung, durch signifikante Transparenz der Kirche Präsenz in der Welt zu geben, den Glauben sichtbar zu machen soll weiterhin transportiert werden.
Die Idee des Kirchlich-Sozialen Zentrumswird gestärkt durch die Verwendung der anderen Gebäude und Grundstücksteile. Eine Doppelhaushälfte soll in Ergänzung des Gesamtkonzeptes von der Katholischen Jugendstelle genutzt werden, der Pfarrhof soll weiterhin vom Dominiks-Ringeisen-Werk mit Behinderten-Wohngruppen belebt werden und auf dem nördlichen Parkplatzgrundstück soll unter der Federführung des Dominiks-Ringeisen-Werkes ein Wohnheim mit Wohngruppen für 22 weitere behinderte Menschen entstehen.

Leitidee

In späteren Bauabschnitten hinzugefügte Baukörper, Aufzug und südliche Kapellenerweiterung, werden wieder entfernt, auch der eingeschossige Verbindungsbau zum Pfarrhof wird abgebrochen. Dadurch kann das ursprüngliche Konzept klarer abgelesen werden, und der Kindergarten profitiert durch einen wesentlich besseren zusammenhängenden Freibereich.
Erdgeschoss und Obergeschoss des Kirchenbaues werden zu getrennten Nutzungseinheiten. Das ganze EG belegt der Kindergarten mit nun 2 Kindergarten- und einer Krippengruppe, das Obergeschoss wird zum Gemeindezentrum mit Andachtskapelle, stark verkleinertem Kirchenraum, Mehrzweckraum und verschiedenen Gruppenräumen.

Der Eingang zum Kindergarten wird auf die Westseite verlegt. Der Tiefhof ist zukünftig der Eingangshof des Kindergartens. Die etwas hinderliche Rampenerschließung wird so verändert, dass optische Barrieren abgebaut werden, der Tiefhof vom öffentlichen Raum aus besser wahrgenommen, und so seiner Funktion besser gerecht wird. Der neue Grundriss im Erdgeschoss ist bestimmt durch eine Raumschicht mit Windfang, Büro, Ausgabeküche, Speiseraum und Mehrzweckraum zum Eingangshof hin, lichtdurchlässig zum dahinterliegenden multifunktionalen Spielflur, der auch nach Süden zum Garten verbindet. In der zentralen schwerer zu belichtenden Zone sind Garderoben, Sanitärräume und ein Teil der Technik angeordnet, und auf den Gartenseiten Ost und Süd die Serie von Gruppenräume und Intensivräumen. Glaswände erlauben Durch- und Einblicke zwischen den Gruppen und den Garderoben.

Die Kapelle beim Zwischenpodest am Ende des Steges bleibt ein eher introvertierter Raum mit farbiger Gestaltung. Sie erhält eine interne Verbindung zum Kirchengeschoss. Vom Zwischenpodest aus wird auch ein neuer ins Gebäude integrierter Aufzug erschlossen. Der Hauptzugang zum OG erfolgt wie im Bestand über den bestehenden breiten Balkon. Im OG wird innerhalb der Halle des ehemaligen Kirchenraumes der verkleinerter Kirchenraum und der Mehrzweckraum abgetrennt. Die Trennwand bezieht sich in der Gestaltung auf das bandartige Wandrelief und wird unter- und oberhalb des Bandes transparent ausgeführt, so dass das gesamte Raumvolumen weiterhin spürbar bleibt. Der Kirchenraum lässt sich mit dem Mehrzweckraum verbinden und so für Festgottesdienste vergrößern. Im Foyer bildet ein niedriger Einbau mit Nebenräumen gleichzeitig eine Terrasse innerhalb der Halle und erschließt einen Teil der neu eingebauten zweigeschossigen südlichen Spange mit Gruppenräumen. Damit der Charakter der Kirche erhalten bleibt ordnen sich alle Einbauten der vorhandenen Gestaltung unter.

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